… weil der Himmel uns braucht, sind wir da!

Veröffentlicht am: 28. Oktober 2021

Stifterausflug ins Kloster Ensdorf und die Stadt Amberg im Oktober 2021

Ein Bericht von Monika Topp und Birgit Weiß

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Bei der Planung der diesjährigen Stifterausflüge konnte man nicht ahnen, dass – aufgrund des großen Interesses – zwei Termine angeboten werden müssten. Dadurch konnten dann aber alle Interessierten mit dabei sein. Man traf sich unter Einhaltung der 3G-Regel am Vorabend des jeweiligen Ausflugstages im Kloster Ensdorf, wo Pater Claudius Amann, Daniel Neuburger, Einrichtungsleiter des Klosters Ensdorf, sowie Verwaltungsleiter Jürgen Zach, die Stifter und Förderer herzlich begrüßten.

 

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900 Jahre Kloster Ensdorf

Nach dem Abendessen tauchten wir in die 900-jährige Geschichte des Klosters Ensdorf ein. Hans Weiß, ein ausgewiesener Kenner und Historiker, zeichnete die wechselvolle Geschichte der von den Wittelsbachern im Jahr 1121 als Benediktinerkloster gegründeten religiösen Keimzelle im Vilstal nach. Nach vielen Höhen und Tiefen und der Verwaisung des Klosters nach der Säkularisation kamen 1920 die Salesianer in die Oberpfalz und halfen von hier aus dem Don-Bosco-Werk in Deutschland auf die Beine. Bis 1967 diente die Niederlassung als Noviziatshaus und der handwerklichen Ausbildung vieler Salesianerbrüder und Lehrlinge. Ein Unterstufengymnasium mit Internat bestand bis 1996. Herr Weiß berichtete bildhaft von seinen eigenen Erlebnissen als Gymnasiast, einer streng geregelten aber doch schönen Internatszeit im Kloster.
1984 eröffnete parallel das „Haus der Begegnung“ als Jugendbildungshaus. Mittlerweile hat die Jugendbildung alle Räume übernommen und ist aufgrund des inhaltlichen und personellen Angebots sowie der räumlichen Möglichkeiten und bei den jährlich etwa 11.000 Gästen sehr beliebt.

 

Pfarrkirche St. Jakobus

Nach einem gemeinsamen Gottesdienst in der Hauskapelle des Klosters und gestärkt durch ein reichhaltiges Frühstück, erhielten wir am Vormittag eine Führung in der neu restaurierten Pfarrkirche St. Jakobus. Mit dem Bau der barocken Klosterkirche wurde 1694 begonnen. Baumeister war W. Dientzenhofer, und die Deckengemälde sind das Erstlingswerk des berühmten süddeutschen Kirchenmalers Cosmas Damian Asam. Zur Linken des Hochaltares bestaunten wir das schlichte Stiftergrab von Otto von Wittelsbach und seiner Frau Heilika sowie weiterer Angehöriger seines Geschlechts. An der Ostwand des Chorraumes befindet sich außerdem der älteste Grabstein des Hauses Wittelsbach. Natürlich durfte auch ein Besuch in der künstlerisch wertvoll gestalteten Sakristei nicht fehlen. Sie wird, so wie auch der Ort Ensdorf selbst, gerne als „Perle des Vilstals“ bezeichnet.

 

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Himmelsöffner im Psallierchor

Einen tieferen Einblick in das aktuelle Geschehen erhielten wir durch den Verwaltungsleiter des Klosters Jürgen Zach. Er empfing uns im Psallierchor mit seiner Gitarre und einem neuen Lied zum „Himmel im Augenblick“. Dazu passend betrachteten wir einen Ausschnitt in den Asamfresken – den „Himmelsöffner“. Damit der Himmel für die jungen Menschen Wirklichkeit werden kann, sind die Salesianer und ihre 40 Mitarbeiter da. Und das in einer sehr kreativen Art und Weise. Wir staunten nicht schlecht, was mit den Stiftungsgeldern und der finanziellen Unterstützung im vergangenen Jahr geschaffen wurde: Das gesamte Bildungshaus erhielt innen einen neuen frischen Anstrich, es wurden Möbel renoviert, umgebaut und neu angeschafft, eine stromsparende Beleuchtung eingebaut, das Spielareal mit Graffitis verschönert, funktionale Antworten auf die neuen Hygiene-Anforderungen gefunden. Und das alles mit vielen Freiwilligen und den eigenen Mitarbeitern.

 

Gelebte Nachhaltigkeit

Es war wohltuend zu sehen, wie nachhaltig das Kloster wirtschaftet. Es beginnt bei der Hackschnitzelheizung (sie ersetzt ca. 100.000 Liter Heizöl im Jahr), geht über eigene Stromerzeugung und die regionale Küche und endet bei der Auftragsvergabe an regionale Handwerker und Betriebe.
Das spiegelt sich auch in den Angeboten für Schulklassen, Kapellen, Chöre, Pfarrgruppen und die vielen Teilnehmer offener Kurse. Ökoerlebnistage, Tage der Orientierung, musische Workshops und die vielen zusätzlichen Möglichkeiten im Klosterpark wie Sportplätze, Pizzaofen, Grüne Kapelle, „CoolWaterFunPark“ oder ein Kräutergarten werden abgerundet durch ein weitläufiges Naturlehrgebiet in der schönen Landschaft des Naturpark Hirschwald.

 

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Amberg - große Basilika bis kleinstes Hotel der Welt

Am Nachmittag erkundeten wir Amberg, die „eigentliche“ Hauptstadt der Oberpfalz, eine Stadt mit rund 42.000 Einwohnern. Die Stadtführung begann in der Basilika St. Martin, der größten gotischen Hallenkirche der Oberpfalz. Der Weg führte uns am nördlichsten „Donauhafen“ vorbei. Hier wurde früher mit Salz und Eisenerz gehandelt. Ein Wassertorbau überspannt die Vils und wird durch die Spiegelung im Wasser zur „Stadtbrille“, eines der Wahrzeichen der Stadt. In Amberg wurde auch 1871 der Erfinder des Klassikers „Mensch ärgere Dich nicht!“ geboren. Wir bestaunten das früher aus Geldmangel sehr klein geratene „Eh`häusl“ in der Innenstadt, welches mit zweieinhalb Meter Breite als kleinstes Hotel der Welt gilt.  
Als Zugabe gab es ein exklusives kurzes Orgelkonzert, welches beim ersten Stifterausflug in einer der bedeutendsten Rokokokirchen Deutschlands erklang, nämlich in der Schulkirche des ehemaligen Klosters St. Augustinus. Beim zweiten Termin durften wir in der Basilika St. Martin das Orgelkonzert genießen. Der Abend klang bei sehr guter Stimmung und mit dem Genuss von regionalem Bier in einer alteingesessenen Brauereigaststätte aus, wo es sich der Seniorchef Reinhold Kummert nicht nehmen ließ, die Don-Bosco-Familie persönlich zu begrüßen.

 

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Mit Honig auf die Heimreise

Den Abreisetag stellte P. Claudius mit einer meditativen Besinnung unter Gottes Schutz. Nach dem Frühstück hatten wir Gelegenheit, im Klosterladen einzukaufen. Neben dem Ensdorfer Honig nahmen wir viele gute und schöne Eindrücke mit nach Hause.
Dass das Wirken Don Boscos bis zum Schluss mit dabei war, durfte die Mehrzahl der Heimreisenden noch erfahren. Im malerischen Ort Kallmünz, bekannt durch die Aufenthalte vieler Künstler wie z. B. Wassily Kandinsky und Gabriele Münter eröffnete sich spontan die Gelegenheit, ein Atelier der ganz besonderen Art zu besuchen. In der „Galerie am Fels“ öffneten die Hausherrin und der Künstler im wahrsten Sinne des Wortes Haus und Herz für uns.
Wie wertvoll die Begegnungen und die bereichernden Gespräche der Teilnehmenden untereinander waren, spürte man bei der Verabschiedung. Alle waren sich einig, dass die Erwartungen übertroffen wurden und die Stifterausflüge ein ganz besonderes Erlebnis waren.