Gute Stimmung beim Don Bosco Stifterfest 2019

Veröffentlicht am: 10. Mai 2019

Rund 200 Gäste kamen zum Jahrestreffen der Don Bosco Stifterfamilie am 10. und 11. Mai 2019 nach Benediktbeuern: Stifter und Förderer, Salesianer Don Boscos und ihre Mitarbeiter sowie etliche Freunde und Interessierte. Ein kleiner Film (Youtube) hält Impressionen vom Fest bereit – eine schöne Erinnerung für alle, die da waren … und ein kleiner Einblick für alle, die diesmal nicht kommen konnten.

Familiäre Verbundenheit

Schon vor Beginn herrschte buntes Schwirren und Plaudern im Saal und beim Kaffeeausschank: Man sieht sich wieder, man begrüßt sich, man lacht – alle sind ein bisschen aufgeregt: Manche sehen sich jedes Jahr wieder, manche halten gleich einen Vortrag, manche sind ganz neu dabei. „Familiarität ist für die Salesianer Don Boscos ein wichtiges Kriterium und ein Erkennungsmerkmal unseres Zusammenseins,“ eröffnete Pater Claudius Amann SDB das Stifterfest. „Und die familiäre Verbundenheit untereinander spüren wir auch hier beim Stifterfest sehr deutlich.“ Stifter, Förderer, Salesianer, Mitarbeiter und Freunde Don Boscos – gemeinsam engagieren sie sich für benachteiligte junge Menschen in Deutschland und weltweit.

Nicht lange jammern

Podiumsgast beim Kamingespräch am Freitagabend war dieses Jahr Pater Mychaylo Chaban SDB aus der Ukraine. Er steht als Direktor dem Kinderheim Pokrova in Lemberg vor, einer Einrichtung der Salesianer Don Boscos. Da er zwar kein Deutsch, aber fließend Italienisch spricht, konnte Pater Norbert Schützner SDB das Gespräch simultan übersetzen. Missionsprokurator Pater Josef Grünner SDB ergänzte die Podiumsrunde: „Die Ukraine ist ein Land im Aufbruch, aber es gibt noch viel zu tun.“ Arbeitslosigkeit und Drogen sind die größten Probleme in Lemberg. Menschen gehen fort, um in anderen Ländern zu arbeiten und Geld zu verdienen. Dafür lassen sie sogar ihre Kinder zurück, die dadurch oft völlig auf sich allein gestellt sind. Das Waisenhaus in Lemberg, das 80 Kinder aufnehmen kann, beschreibt Pater Chaban als „Casa grande della famiglia“. In der Ukraine ist es das einzige katholische Haus dieser Art. Ganz nach salesianischer Art bekommen Kinder dort ein neues Zuhause und leben rund um die Uhr gemeinsam mit fünf Salesianern. Ein Ausbildungszentrum mit 100 Ausbildungsplätzen gehört dazu. „Wir können nur Zeichen setzen, aber das tun wir mit aller Liebe. Das einzelne Kind ist wichtig.“ Auf die Frage, auf was sich Pater Chaban bei seiner Rückkehr am meisten freute, gesteht er: „Ich habe großes Heimweh und sehne mich nach meinen Kindern!“ Pater Grünner fügt hinzu: „Und ich freue mich, dass die Salesianer Don Boscos nicht lang jammern, sondern sich einsetzen.“

Handfeste Ausbildung bei Don Bosco

Am Samstag stellten sich zwei Ausbildungsprojekte aus Ensdorf und Sannerz vor. Die Auszubildende Julia führte fachmännisch vor, wie man Orangenfilets auslöst, und beantwortete jede Fachfrage ihrer Küchenchefin Edeltraud Roth korrekt – die Prüfung zur Köchin wird sie ganz bestimmt schaffen! Die beiden Auszubildenden aus Sannerz zeigten anhand ihrer Gesellenstücke, was sie in der Ausbildung gelernt haben. Später führten Abdullah und Teklit ganz praktisch an der Werkbank vor, dass sie mit Werkzeugen und Material professionell umgehen können. Sie berührten die Herzen der Anwesenden auch durch ihr Geschenk: In den vergangenen Wochen hatten sie für alle Gäste des Stifterfests hochwertige Holzkreuze hergestellt. Ihre Deutung: „In der Mitte sind die Jungen, unten sind die Stifterinnen und Stifter, oben ist Don Bosco, und rechts und links sind die Ausbildung und die Pädagogik.“
Der Themenschwerpunkt „Ausbildung“ war analog zum Förderschwerpunkt der Don Bosco Stiftungen im vergangenen Jahr gewählt worden.

Lebensaufgabe Engagement

Auf eine gedankliche Reise nach Indien nahmen zwei ehemalige Don Bosco Volunteers aus dem Aktionszentrum Benediktbeuern die Festgäste mit. Dort hatten die beiden ein Jahr lang in zwei verschiedenen Projekten mitgearbeitet. Ihre Aufgaben waren ähnlich: Englischunterricht, Beaufsichtigen während der Study Time, Spiel, Sport, Tanz, Ausflüge – oder kurz gesagt: Da sein für die Kinder und Jugendlichen. „Don Bosco Volunteer ist man nicht nur das eine Jahr. Engagement für junge Leute ist eine Lebensaufgabe!“ sagen beide überzeugt. Das Leben in der Community hat es Christian Borowski und Fabian Pöllinger angetan. Jeden Tag gab es neue Eindrücke. Ihre Antwort auf die Publikumsfrage, ob sie ihr indisches Gewand vor Ort getragen hätten: Indische Kleidung gilt in Indien oft als Zeichen der Armut.

Stiftung und Stifterfamilie

Stiftungsthemen standen ebenfalls auf dem Programm. Die neuen Stifter und Stifterinnen wurden von Provinzial Pater Reinhard Gesing begrüßt und mit der Don Bosco Medaille ausgezeichnet. Auch das Gedenken an die verstorbenen Stifter und Förderer, das von Pater Claudius Amann verlesen wird, gehört zum Stifterfest.

Im Interview stellte sich der Vorstand der Don Bosco Stiftung allen Fragen. Heute zeichnen neben Pater Claudius Amann SDB, Dr. Manfred Koch und Heribert Trunk auch Missionsprokurator Pater Josef Grünner SDB und Provinzökonom Pater Stefan Stöhr SDB für die Belange der Stiftung verantwortlich. Das Interview finden Sie demnächst auf diesen Seiten. Am Nachmittag ging es um das Thema Öffentlichkeitsarbeit für Stifter: Tue Gutes und rede drüber? Vielen liegt das nicht. Das Kommunikationsteam des Don Bosco Stiftungszentrums gab Tipps und Werkzeuge an die Hand.

Schließlich durfte auch der erfreuliche Blick auf die Zahlen nicht fehlen: 2018 wurden fünf neue Stiftungen und ein Stiftungsfonds gegründet, das Stiftungsvermögen hat sich auf rund 56 Millionen Euro erhöht und auch die Erträge sind gestiegen. Fördergelder in Höhe von über zwei Millionen Euro unterstützten und ermöglichten Projekte für junge Menschen.

Musikalisch umrahmt wurde das Stifterfest vom Jugendchor Maria Himmelfahrt Bad Tölz unter der Leitung von Christoph Heuberger.

 

Blick in den Kalender

Dankbar, fröhlich und guten Mutes endete das Stifterfest. Der Termin fürs nächste Stifterfest steht bereits fest: 15. und 16. Mai 2020 – natürlich wieder im schönen Kloster Benediktbeuern.

Fotos: Marion Vogel, München