Advent, Advent: Ein Nachmittag mit Nikolaus und Kerzen
Am 6. Dezember 2025 – dem Fest des heiligen Nikolaus – kamen Stifterinnen, Förderer und Freunde im Münchner Provinzialat zu einem adventlichen Nachmittag zusammen. Geleitet von Pater Claudius Amann SDB, musikalisch gerahmt von der Haidhauser Stubenmusi und getragen von spirituellen Impulsen bot der Nachmittag einen warmen Auftakt in die Adventszeit.
Wegbegleiter handeln prompt
Pater Claudius Amann SDB lenkte den Blick auf eine außergewöhnliche Darstellung des heiligen Nikolaus, die 1484 für den Hochaltar der Kirche St. Nikolaus in Eibelstadt geschaffen, aber erst 1965 zufällig wiederentdeckt wurde. Während einer Renovierung im Jahr 1625 wurde das Gemälde ersetzt und mit der Bildseite nach unten als Fußbodenbrett auf der Empore verbaut. Es zeigt Nikolaus mit wehendem Mantel, wie er das Rad eines umgestürzten Fuhrwerks hält, im Hintergrund Seeleute in Lebensgefahr, die ihm ihre Arme entgegenstrecken. Als Schutzpatron der Reisenden zu Land und zu Wasser verheißt der Heilige Rettung. Pater Claudius schlägt den Bogen: So wie Nikolaus den Reisenden zur Seite steht, so stehen Stifterinnen und Stifter, Ehrenamtliche, Mitarbeitende und Salesianer jungen Menschen zur Seite – verlässlich, aufmerksam und mit weitem Herzen.
„Heute hat sich das Schriftwort erfüllt“
Im Zentrum der Feier stand die Lesung aus dem Lukasevangelium (Lk 4,16-22). Jesus betritt die Synagoge seiner Heimatstadt, nimmt die Schriftrolle des Propheten Jesaja in die Hand und liest Worte, die Menschen in dunklen Zeiten Mut machten. Doch nun geschieht etwas Unerwartetes: Jesus spricht nicht über vergangene Verheißungen, und auch nicht über eine ferne Zukunft. Er sagt: „Heute hat sich dieses Schriftwort erfüllt“ Gottes Zuwendung ist nicht etwas Abstraktes, das einmal war oder irgendwann kommt. Sie ist Gegenwart, sie geschieht jetzt.
Geschichten zum Advent
Zwei etwas andere Adventsgeschichten fanden großen Anklang bei den Stiftern. „Adventsschmuck in der Siedlung“ von Elke Bräunlings erzählte vom neu zugezogenen Opa Kurz, der sich gegen blinkende Lichterketten sträubt, aber schließlich jeden Abend um 18 Uhr auf seinem Flügel Adventsmusik am offenen Fenster spielt. Eine Mundartgeschichte aus der Oberpfalz „Warum der Heilige Abend nicht am 23. Dezember ist“ brachte zum Schluss ein hörbares Schmunzeln in den Raum: Ein übereifriges Schutzengelchen hält den Erzengel Gabriel so hartnäckig auf, dass die Verkündigung Mariens um einen Tag verzögert wird – und damit selbstverständlich auch der Heilige Abend einen Tag später stattfindet.
Ein Wunsch zum Mitnehmen
Mit einem Mundartgedicht beschloss Pater Claudius das adventliche Miteinander:
I wünsch da vül Heilige Nacht,
Dass‘s Christkindl kummt und in deim Herzu drin lacht!
Dafür moußt oba aa selba wos dou,
Moußt ganz staad weni und finden zur Rouh.
Moußt's Wichtige vom Unwichtign trenna,
Und moußt n Sinn vo da Heilign Nacht kenna.
I wünsch da vül Heilige Nacht,
Dass‘s Christkindl kummt und in deim Herzn drinn lacht!
