Ausbildung statt Warteschleife

Ausbildung statt Warteschleife_Förderbericht

Die Lockdown-Phasen der Corona-Zeit trafen Restaurants und Hotels besonders – zwangsläufig fielen dort auch so gut wie alle dazugehörigen Ausbildungsplätze weg. Noch mehr Jugendliche als sonst finden sich deshalb in einer Phase des Nichtstuns wieder. Sie kommen nicht voran und haben keine Perspektive.

Benachteiligte Jugendliche trifft dies besonders. Deshalb bietet die Manege im Don-Bosco-Zentrum in Berlin nicht nur weiterhin Ausbildungsplätze im Bereich Fachkraft im Gastgewerbe und Küche an, sondern hat – mit Stifterhilfe – sogar zusätzliche Ausbildungsplätze schaffen können, sogenannte „Brückenausbildungsplätze“. Die jungen Menschen begannen die Ausbildung in der Manege und werden 2021 in Ausbildungsbetriebe überführt. Sobald ein Restaurant wieder öffnet und sich etwas stabilisiert hat, kann es losgehen. Dadurch ist nicht wertvolle Zeit vergangen, sondern der dann mutig übernommene Jugendliche ist bereits in Ausbildung, kennt den Arbeitsalltag und seine Klasse und die Lehrer in der Berufsschule – zurzeit zumindest „online“.

Einrichtungsleiterin Schwester Margarete ist stolz auf ihre Auszubildenden: „Das derzeit so genannte ‚angeleitete Lernen zu Hause‘, wie es beim Berliner Schulsenat heißt, ist für unsere (Brücken-)Auszubildenden zu Hause gar nicht möglich, denn dort gibt es keinen PC. Das machen wir hier im Don-Bosco-Zentrum gemeinsam mit unseren Förderlehrern – und so sehen die Halbjahreszeugnisse richtig gut aus! Wenn ein Jugendlicher völlig stolz und von sich überrascht uns sein Zeugnis zeigt, wie vor einer Woche zum Halbjahr 2020/21, dann sage ich oft: ‚Das ist ja voll das Streberzeugnis!‘ Nach einer Schullaufbahn voller Brüche und einer Ansammlung von scheinbarem Totalversagen, ist das dann ‚der Himmel‘. Eine Brückenausbildung wäre aktuell für unser Land insgesamt gut denkbar und wirksam, wir machen es vor.“

Die großzügigen Zuwendungen mehrerer Stiftungen ermöglichen die Ausbildung, dies sind die Barbara und Wolfgang Mielke Stiftung, die Ein Apfel pro Tag Stiftung sowie mehrere Stiftungen, die anonym bleiben wollen.

"Was die Mitarbeiter in den Don Bosco Einrichtungen an Erziehungsarbeit leisten, ist bewundernswert. Sie geben Kindern eine zweite Chance – ich kann mir vorstellen, dass das nicht immer leicht ist. Wir haben die Stiftung gegründet, nachdem wir bei einem Ausflug in Benediktbeuern eine Broschüre zum Stiften fanden. Meine Frau Barbara sagte prompt: ‚Mensch, das ist genau das, was wir machen wollten.‘ Da wir keine Kinder großgezogen haben, geht auch unser Erbe in die Stiftung. Wir hatten beide viel Glück im Leben und können über die Stiftung etwas zurückgeben."
(Stifter Wolfgang Mielke)

Webseite der Manege gGmbH

Beitrag aus Stifterbrief 2021-03; Foto: Manege gGmbH im Don-Bosco-Zentrum

 

 

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